Was ist Achtsamkeit – und was bringt sie?
- Eden Kosman

- 17. Dez. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Juli

Achtsamkeit hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit bekommen. Aber warum eigentlich? In unserer heutigen Zeit springen wir oft von Aufgabe zu Aufgabe, bewerten ständig alles – und verlieren dabei das Gefühl für den Moment. Genau hier setzt Achtsamkeit an: Sie hilft uns, bewusster zu leben und unser inneres Gleichgewicht zu stärken.
Was bedeutet Achtsamkeit?
Der Begriff „Achtsamkeit“ ist schwer genau zu fassen – ähnlich wie Liebe kann er für jede Person etwas anderes bedeuten. Dennoch gibt es wissenschaftliche Definitionen. Der US-amerikanische Medizinprofessor Jon Kabat-Zinn, ein Pionier der modernen Achtsamkeitspraxis, beschreibt sie so:
„Achtsamkeit ist ein Bewusstsein, das entsteht, wenn man absichtlich im gegenwärtigen Moment aufmerksam ist – ohne zu urteilen.“
Diese Haltung lässt sich üben – durch Meditation, aber auch mitten im Alltag.
Hier können Sie sich Jon Kabat-Zinn selbst anhören, wie er Achtsamkeit mit seinen eigenen Worten beschreibt:
Woher kommt die Achtsamkeitspraxis?
Achtsamkeit hat ihre Wurzeln in mehreren spirituellen und religiösen Traditionen. Besonders im Buddhismus und Hinduismus spielt sie eine zentrale Rolle, ebenso im Yoga. Auch im Judentum, Christentum und Islam finden sich ähnliche Formen achtsamer Praxis.
Die moderne westliche Achtsamkeitsbewegung basiert hauptsächlich auf buddhistischen Ansätzen. 1978 entwickelte Jon Kabat-Zinn das Programm „Mindfulness-Based Stress Reduction“ (MBSR), das heute weltweit verbreitet ist – auch in Deutschland, etwa in Kliniken oder durch von Krankenkassen geförderte Kurse.
Es ist okay, wenn du Achtsamkeit noch nicht ganz verstehst
Wenn du dir unter Achtsamkeit noch nicht viel vorstellen kannst, ist das ganz normal. Vielen geht es anfangs so. Achtsamkeit ist keine Methode, die man einmal „lernt“, sondern eher eine Haltung, die mit der Zeit wächst. In weiteren Beiträgen werde ich dir helfen, Achtsamkeit Stück für Stück besser zu verstehen – ganz praktisch und alltagsnah.
Welche Wirkung hat Achtsamkeit?
Achtsamkeit ist mehr als ein Modewort – sie hat nachweislich positive Effekte auf Körper und Geist. Wer regelmäßig achtsam lebt oder meditiert, berichtet oft von mehr innerer Ruhe, Klarheit und Widerstandskraft.
Wissenschaftlich belegte Effekte der Achtsamkeit:
Reduzierter Stress
Bessere Bewältigung von Krankheiten
Schnellere Erholung und Regeneration
Weniger depressive Symptome
Verbesserte allgemeine Gesundheit
Diese Ergebnisse wurden in zahlreichen Studien bestätigt, unter anderem in der klinischen Psychologie, Onkologie, Schmerzforschung und Neurowissenschaft.
Ganz konkret kann Achtsamkeit helfen, …
Zugang zu den eigenen inneren Ressourcen zu finden
mit sich selbst mitfühlender und geduldiger zu sein
weniger ängstlich und seltener deprimiert zu sein
bewusster zu handeln statt impulsiv zu reagieren
selbstbestimmter zu leben
mehr Lebensfreude zu empfinden
die körperliche Gesundheit zu verbessern
Hier finden Sie ein Video, das die positiven Effekte von Achtsamkeit verständlich und einfach erklärt:
Fazit: Achtsamkeit ist ein Weg zurück zu dir selbst
Achtsamkeit bedeutet nicht, immer ruhig und gelassen zu sein. Es geht vielmehr darum, sich selbst und den Moment bewusst wahrzunehmen – ohne sofort zu urteilen oder zu reagieren. Das kann heilsam, klärend und kraftvoll sein.
Vielleicht ist Achtsamkeit am Ende einfach das: Sich selbst im Leben mit mehr Freundlichkeit zu begegnen.
Du möchtest Achtsamkeit in deinem Leben verankern?
In meinen Kursen, Workshops und Beratungen spielt Achtsamkeit eine zentrale Rolle. Wenn du mehr erfahren oder in die Praxis einsteigen willst, melde dich gerne.









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